Im Oktober 2024 dürfen wir den Maler Georg Pinteritsch für seinen zweiwöchigen Arbeitsaufenthalt in den Räumlichkeiten der Villa North begrüßen.
„In bestimmten Situationen, aus einem gewissen Unbehagen, knete ich an Fragmenten von Fahrkarten oder Rechnungen herum. Die Zettel sind in meinen Taschen und ich verziehe sie so, dass sich aus den Streifen neue Schnipsel formen, dann rolle ich sie zu kleinen Kugeln um irgendwann wieder von vorne beginnen zu können. Dabei geschieht alles völlig unbewusst und frei von jeglicher Urteilskraft. Sobald mir diese Beschäftigung bewusst wird, schaue ich mir die daraus entstandenen Objekte an. Meistens sind es lästige Würstchen, die ich irgendwohin werfe. Mich interessiert dieser unbedarfte schöpferische Geisteszustand, den ich immer wieder versuche, im Prozess des Malens zu erreichen. Dieser kann nicht erzwungen oder simuliert werden, aber mir hilft es dabei, meinen Fokus auf Details zu legen. Darin verliere ich mich gerne, in den Details. es hat etwas Sedatives. Die besten Bilder sind immer die, die natürlich wachsen können. Meistens bereiten sie einem im Prozess aber auch die größten Probleme. Viele meiner Arbeiten sind sehr klein und ich arbeite oft Monate an einem Bild. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Verfahren in unsere schnelllebige Zeit passt, aber vielleicht kann man diese Langsamkeit oder entschiedene Vertiefung auch als eine Form von Protest verstehen.“ (Georg Pinteritsch)
https://georgpinteritsch.com/